Das Bild vom Polenmarkt

Das Bild vom Polenmarkt (Abbildung ähnlich)

Anfang der 90er-Jahre war ich mit meiner damaligen Freundin Manuela häufiger „im Osten“ bei Löbau/Herrnhut, in der Nähe der polnischen und tschechischen Grenze.

Und da gab’s dann grenznah die so genannten „Polenmärkte“. Knapp hinter der Grenze auf polnischem Gebiet flohmarktähnliche Stände mit allerlei zu kaufen, z.B. auch Zigaretten (eine Stange pro Person durfte mitgenommen werden), vermutlich gefälschten Markenprodukten, und allerlei anderes.

Auf einigen Ständen wurden auch selbst gemalte großformatige Bilder mit Landschaftsmotiven und abstrakten Motiven angeboten.

Die haben mir ganz gut gefallen.

Und eines Tages hatte ich eines dieser Bilder gekauft und es meiner Mutter hier in Gammelshausen mitgebracht.

Sie hat sich bedankt und das Bild dann in die Abstellkammer gestellt; jahrelang lag es dort herum.

Ich habe mich immer gefragt, warum sie das schöne Bild nie aufgehängt hat und es achtlos in der Ecke stehen hat lassen.

Als ich dann vor ein paar Jahren das Bild dort zufällig wieder habe stehen sehen, konnte ich meine Mutter endlich verstehen:

Ich habe noch nie ein hässlicheres, nuttigeres Bild mit puffähnlichen Farben gesehen als dieses Bild.

Es wäre die ideale Ergänzung für jeden Präkariat-Haushalt, zum Hartz-4-TV und Fliesentisch.

War das peinlich!

Wie konnte ich nur so an Geschmacksverirrung gelitten haben, wie beim Kauf dieses Bildes.

Zum Glück hat meine Mama da einen besseren Geschmack bewiesen, das Bild höflich entgegen genommen und dann das einzig Richtige gemacht, was man empathischerweise machen konnte.

Danke, Mama! Und sorry!

Magnus aus Crailsheim

Kennt von Euch noch jemand die Sendung „Dr. Music“, so in den 80er-Jahren auf damals noch SDR 3?

Das war eine Sendung, die Abends/Nachts lief und bei der Hörer anrufen konnten und allerlei (in meinen damaligen Augen und Ohren) sauschwere Frage rund um das Thema Musik beantworten konnten. Wenn die Antwort richtig war, ging’s zur nächsten, schwierigeren Frage, bis entweder der Anrufer aussteigen wollte und dann einen Haufen Plattengutscheine und richtig wertvolles Zeugs gewonnen hatte, oder er eine Frage falsch beantwortete und alles verlor (glaube ich).

Na auf jeden Fall hat dort ganz oft ein und derselbe Typ angerufen und der wusste immer ganz viel Antworten auf die vielen schweren Fragen. Und der hieß eben Magnus und hat immer aus Crailsheim angerufen.

Das blieb mir noch in Erinnerung. Schöne Zeit damals, auch wenn’s kein Internet gab, zumindest kein öffentliches.

Meine Rezension zum Buch „Leichtmatrosen“ von Tom Liehr

Nachdem mir der Autor sogar persönlich einen Kommentar zu meiner Ankündigung geschrieben hat, versuche ich mich hier mal in einer kurzen Rezension vom Buch „Leichtmatrosen“ von Tom Liehr.

Getreu dem Motto „Wer im Glashaus sitzt kann sehr wohl mit Steinen werfen“, bin ich mir bewusst, dass meine Rezension selbst von einem Grundschüler mit Legasthenie deutlich an intellektuellem Niveau übertroffen werden kann.

Meine Rezension

Gleich zu Beginn: Mir hat das Buch sehr gefallen.

Wie bei den anderen Bücher vom Autor, empfinde ich auch bei diesem Buch, dass es so schön dahin plätschert und als externer Beobachter eine Geschichte beschreibt, unaufgeregt und entspannt. Das macht es für mich sehr angenehm zu lesen.

Subjektiv habe ich den Eindruck, dass die Sprache und Formulierungen hier nochmals deutlich besser und virtuoser sind als in den vorherigen Büchern. Auch das finde ich sehr gut.

Bis zur Mitte des Buches dachte ich ständig „Wann geht’s endlich los mit der Story/Handlung?“ und habe dann verstanden, dass das bereits die Handlung war. Das hat mich ein bisschen enttäuscht und irgendwie auch nicht. Ich konnte so herrlich entspannen und Spaß beim Lesen haben.

Weiter hinten wurde es dann spannender und gegen Ende ein schönes „Happy End“, was ich als sehr angenehm empfand, zumal ich ja selber als frischer Vater mich ein bisschen wieder gefunden habe. Toll finde ich die Einleitungen und den Epilog, in dem der Autor erneut „menschlich“ rüber kommt, wenn er Hintergründe zum Buch erzählt.

Mir gefällt auch, dass das ganze Buch so geschrieben ist, dass ich mich sofort drin hineinfinden konnte, der Autor also quasi so schreibt, wie ich denke. Ich habe da auch schon ganz andere Bücher lesen müssen, die ich dann entnervt wieder weggelegt hatte, weil es mir zu kompliziert war.

Und toll war nicht zuletzt, dass diesmal auf die verschiedenen Vor- und Rückblenden (fast?) komplett verzichtet wurde.

Mein Fazit

Buch kaufen, Autor huldigen und anbeten, auf dass das nächste Buch von ihm ASAP kommt.