Letztens hatte ich ein Lied im Kopf, das ungefähr so ging:
Wie ist denn das bloß möglich, wo steckt denn da der Sinn? Das kann unmöglich möglich sein, nein so was ist nicht drin. Wie ist denn das zu glauben, doch plötzlich schien uns klar, dass das was uns unmöglich schien doch leider möglich war!
Und es war, auch daran habe ich mich noch erinnert, aus der Spielshow „Dalli Dalli“ mit Hans Rosenthal.
Hier ist ein YouTube-Video-Ausschnitt dazu:
Das Gehirn ist irgendwie komisch aufgebaut. Das Lied schoss mir einfach so aufm Sofa in den Kopf, ich konnte den ersten Satz nahezu fehlerfrei rezitieren. Keine Ahnung warum.
Das Buch „exit RACISM„, das ich dank Holgis Podcast „WRINT“, Folge 1094 vor kurzem gelesen habe, hat mich ziemlich beeindruckt:
Auch ich habe für mich immer gedacht, dass ich natürlich nicht rassistisch gegenüber Schwarzen und Ausländern bin. Doch ich habe mich getäuscht; ich bin genau so rassistisch wie viele andere auch.
Gerade den strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft hatte ich bis dato komplett ausgeblendet, bzw. kannte ich nicht.
Das Kapitel über die Kolonialisierung Afrikas empfand ich als besonders entsetzlich; um so mehr, als dass dies in meiner Erinnerung z. B. auch nie im Geschichtsunterricht behandelt wurde. Auch das ist struktureller Rassismus.
Die Autorin hat eine ganze Website dem Buch gewidmet, das es inzwischen auch als Hörbuch gibt:
Ich habe mir die Kindle-Ausgabe von „exit RACISM“ in zwei Abenden durchgelesen. Es war sehr spannend und nicht all zu lange zu lesen.
Ein weiteres Buch, das Holgi empfohlen hat ist „Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus„, das schon in den 1990ern erschienen ist. Das habe ich bisher nur angefangen zu lesen, es ist aus meiner Sicht schwieriger zu lesen und ist länger im Text. Nichts desto trotz sehr vielversprechend.
Nun bin ich auch noch auf andere, verwandte Literatur gestoßen, allen voran „Damals war es Friedrich„. Es geht darin um die Jugenderlebnisse eines deutschen Jungen im Dritten Reich, der einen jüdischen Freund hat. Ich habe mir das als Hörbuch gekauft. Ziemlich beeindruckend.
Und dann haben wir letzte Woche mit den Kindern den Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl„, der wohl auf einer wahren Geschichte beruht. Sehr kindgerecht und für mich auch sehr gut und berührend gemacht. War glaube ich gut, um Kinder an das Thema Nationalsozialismus heran zu führen.
Es gibt noch so viel zu tun gegen Hass, Ausgrenzung, Rassismus und Benachteiligung. Packen wir’s an!
Da hat mich meine damals 5-jährige Tochter Ina (inzwischen 6-jährig) drauf gebracht:
Beim Zähneputzen die trockene Zahnbürste nur mit der Zahnpasta bestreichen, dann jedoch nicht unters Wasser halten.
Am Anfang ist das ungewöhnlich, und bereits nach einigen wenigen Sekunden hat sich schon wieder so viel Speichel gebildet, dass es schön „flutschig“ geworden ist.
Und auch nach dem Zähneputzen habe ich mir angewöhnt, nicht mehr mit Wasser auszuspülen. Einfach ausspucken, ggf. den Mund außen von Putzresten befreien und gut ist’s.
Und nicht zuletzt können Masken eventuell auch dabei helfen, dass die Coronaviren erst verzögert in die Lunge gelangen:
Insgesamt empfinde ich, dass das Tragen von Masken jeder einzelne von uns machen muss, schon um es in der Gesellschaft zu etablieren, und um zu zeigen, dass ich andere Menschen wertschätze.
Es sollte jeder komisch angeschaut werden, der in der Öffentlichkeit keine Maske trägt.
Nicht zuletzt hilft es mir dann auch, dass ich mir (hoffentlich) nicht ins Gesicht fasse, wenn ich die Maske trage.
Ohne Maske ist übrigens auch das In-die-Armbeuge-Husten furchtbar:
Und schon wieder ein Begriff, den ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal gehört habe:
„Glasscheibentelefon“
So hat der Traktorwilly damals (und heute immer noch) die so genannten „Smartphones“ tituliert. Eben, weil die Nutzer primär auf einer großen Glasscheibe herum tippen.
Ich finde das einen sehr schönen Begriff/Euphemismus für iPhone, Android & Co.
Schon gewusst? „Mordstreifen“ ist das belgische Wort des Jahres 2018. Gemeint ist, was in Deutschland verharmlosend „Schutzstreifen“ heißt: eine aufgemalte Radspur auf viel befahrenen Autostraßen, wo nur ein separierter Radweg Schutz böte.
Er verweist dabei auf den Artikel „Moordstrookje“ einer belgischen Tageszeitung.
Das beschreibt aus meiner Sicht die Situation auch in Deutschland relativ gut. Fahrrad ist „irgendwie wichtig“, aber niemals wichtiger als Automobilverkehr. Leider.
Während „Mordstreifen“ ggf. ein sehr polemischer Begriff ist, um die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen, empfinde ich im Gegenzug den Begriff „Schutzstreifen“ als zynischen Euphemismus.
Hier ist der Wikipedia-Artikel „Protected intersection„, wie in den Niederlanden (und einigen wenigen anderen Städten) Kreisverkehre gebaut werden, um Autofahrer nur minimal zu gängeln und gleichzeitig Fußgänger und Fahrradfahrer besser zu schützen.
In diesem Zusammenhang ist auch das Zitat vom Bürgermeister von Kopenhagen sehr treffend:
Buch „Autokorrektur“
Das Anfang Februar 2022 erschienene Buch beschreibt ganzheitliche Ansätze, wie moderne Verkehrspolitik und Theorie und Praxis aussehen sollte, um alle Verkehrsteilnehmer gleich priorisiert zu behandeln. Also primär auch Radfahrer und Fußgänger.
Klappentext zum Buch:
Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.
Es gibt von Greenpeace dieses PDF mit tollen Beispielen und Analysen.
Daraus ist auch dieses Bild gemacht worden. Sehr interessant:
Zukunft
Ich wünsche mir sehr, dass wir in Deutschland im allgemeinen und meinen Heimatstädten Göppingen und Eislingen im konkreten hier wirklich mal etwas bewegen, zum Schutz und Erhöhung der Lebensqualität von allen.
Und zwar klotzen, nicht nur kleckern.
Zum Abschluss noch ein schönes Zitat aus dem Spiegel:
Dieser Artikel hier dokumentiert, dass die mittels Farbe auf die Fahrbahn gepinselte „Radinfrastruktur“ dafür sorgt, dass man 40 cm dichter überholt wird.
Auch in Deutschland gibt es gute Beispiele für vernünftige Infrastrukturplanung. Idealerweise wird die Planung dann auch in Deutschland von einem niederländischen Planungsbüro durchgeführt:
Auf streetmix.net kann sich jeder selbst tolle Straßen zusammen konfigurieren, und dann z. B. seiner Stadt/Gemeinde zusenden, um Verbesserungsvorschläge zu machen.
Fahrradstraßen
Fahrradstraßen sind weit mehr als ein Schild aufstellen oder Farbe auf die Straße malen.
Zitat aus „Fahrradstraßen“ des Bundesverkehrsministeriums:
„…Fahrradstraßen sind ein wichtiges Element im Baukasten der Radverkehrsplanung. Sie können den Radverkehr bündeln, beschleunigen und komfortabel machen – und das alles bei einer sehr hohen Verkehrssicherheit. Dabei reicht es bei weitem nicht aus, lediglich das Fahrradstraßen-Schild VZ 244.1 aufzustellen. Diese „Infrastruktur-Maßnahme“ ist zwar sehr kostengünstig, erzielt in der Praxis allerdings meist keinen Mehrwert für die Sicherheit und Ordnung des Radverkehrs sowie für die Radverkehrsförderung….“
Wobei mir das obige Portal insgesamt als recht konservativ und vorsichtig daher kommt. Wenig von progressivem Aufbruch à la Niederlande oder Dänemark zu sehen.
Urban Mobility Courses
Auf urbanmobilitycourses.eu befindet sich eine von der EU geförderte Sammlung von Ressourcen, Kursen und Anleitungen, wie man menschenfreundliche, fahrradfreundliche Städte plant.
Es gibt Kommunen und Polizei, die das Melden von Falschparkern (z. B. via weg.li) mit dem Vorwand von „Datenschutz“ ablehnen und teilweise sogar den Melder selbst bei einer Datenschutzbehörde anzeigen.
Am 20.07.2022 hat die Deutsche Umwelthilfe eine Pressemitteilung veröffentlicht, dass die Datenschutzbehörde Bayern jetzt wohl das Verfahren gegen einen Melder von Falschparkern nicht weiter verfolgt:
Eine persönliche Betroffenheit des Anzeigenerstatters ist für das Vorliegen eines berechtigten Interesses nicht erforderlich.
Es reicht also aus, möglichst alle anderen Elemente auf dem Foto zu schwärzen (andere Kennzeichen, Personen), und dann kann das auch entsprechend gemeldet werden.