Zeichenunterricht in der Grundschule

Mähdrescher auf Feld

Daran erinnere ich mich noch relativ gut:

Ich war in der Grundschule Dürnau-Gammelshausen, ich glaube so dritte oder vierte Klasse, und wir hatten „Kunstunterricht“ (oder wie der aktuelle Euphemismus auch immer sein mag für „Rotzaffen hantieren mit Farben und Papier“).

Die Aufgabe vom Lehrer Schulz an uns war, einen Mähdrescher im Herbst auf den Feldern zu zeichnen.

Alle hatten auf ihren A3-Blättern mit Wasserfarben riesige, fast Blatt-füllende Mähdrescher in feurigem Rot, umragt von Feldern in verschiedenen Gelb- und Brauntönen gemalt.

Und ich?

Mir war es lieber, einen winzig kleinen Mähdrescher, kaum größer als ein Daumennagel, aufs Papier zu bringen und dafür unendliche weite, herrlich satte Felder in den leuchtendsten Farben des Herbst zu malen.

Mann war ich stolz!

Ich wusste, dass ich keinen schönen Mähdrescher malen konnte, deshalb habe ich mich auf saftige Felder und Wiesen konzentriert.

Und was hat mein Lehrer gemacht?

Er hat mich kritisiert! 🙁

Weil ich eben nicht wie alle anderen große Mäh-Maschinen gemalt habe, sondern etwas, das mir gut gefiel und was mir Spaß gemacht hatte.

Das war vielleicht traurig für mich; nicht nur vor der ganzen Klasse vom „Pädagogen“ nieder gebuttert zu werden, sondern auch noch meine eigene Kreativität in Grund und Boden gerammt zu bekommen.

Ich war damals vielleicht 9 oder 10 Jahre, nach dem Tod meines Vaters war es mit meinem Selbstbewusstsein und dem Umgang mit meinem Leben und meiner Umwelt eh nicht zum Besten gestellt.

Und dann noch so was.

Ich hasse den Lehrer immer noch; wie kann man nur so mit Kindern umgehen.

Damals: Salmonellen-Erkrankung

Salmonellen

1989 habe ich nach der 10. Klasse die Schule gewechselt. Vom Mörike-Gymnasium Göppingen ans Technische Gymnasium Göppingen (oben, in der „Öde“). Damals war ich 16 Jahre.

Erkrankung

Just in den Sommerferien vor dem Schulwechsel zog ich mir gegen Ende eine Salmonellen-Erkrankung zu. Ich glaube ja heute noch, dass es von dem Getränkeglas einer Lokalikät in Bad Boll war.

Die ersten Anzeichen (Übelkeit, Durchfall, Kopfweh, das ganze Programm halt) traten just an einem Wochenende auf.

„Behandlung“

Das Schlimmste war, dass als Notdienst-Arzt ein Homöopath Dienst hatte. Der war dann mehrmals am Wochenende bei mir und hat mir stets irgendwelche weißen Kügelchen aus einem Federmäppchen als Medizin gegeben.

Der Homöopathie stand ich ja generell aufgeschlossen, aber skeptisch gegenüber. Was aber auch dem größten Pseudomedizin-Verfechter hätte einleuchten können war, dass einer akuten bakteriellen Erkrankung keine weißen Kügelchen entgegenzusetzen sind.

Inzwischen halte ich sie für den größten Bullshit ever.

Richtige Behandlung

Dementsprechend habe ich das ganze Wochenende durch gelitten wie Sau. Mein regulärer Hausarzt (Kuske, Heiningen, inzwischen leider auch schon verstorben) war im Urlaub. Glücklicherweise hat meine Mama nicht locker gelassen und immer wieder bei ihm probiert. Sonntagabend hat sie ihn dann erreicht und er hat mir dann gleich geholfen.

Der gab mir dann endlich richtige, echte Medikamente und es ging mir dann relativ schnell besser an dem Tag und die nächsten Tage.

Die Zeit danach

Trotzdem war ich noch 1 Woche daheim, und ausgerechnet die Woche nach den Sommerferien, in der ich eigentlich schon an meiner neuen, tollen Schule hätte sein sollen.

Mit einer Woche Verzögerung bin ich dann in die Schule gekommen; das war ganz schön aufregend/anstrengend: Neue Schule, neue Lehrer, neue Mitschüler und dann noch 1 Woche zu spät mitten in den Unterricht geplatzt, an meinem ersten Tag.

Darüberhinaus durfte ich aus Angst der Behörden vor Ansteckung anderer Schüler nicht auf die gemeinschaftliche Schülertoiletten gehen, sondern bekam einen Schlüssel und musste eine einzelne Toilette im 4. OG. benutzen auf die nur ich durfte.

Das war ganz schön peinlich damals für mich, obwohl es aus heutiger Sicht belanglos wäre, zumal es damals niemanden interessiert hat.

Epilog

Natürlich habe ich mich alles in allem insgesamt gut eingelebt in der Schule, und 1992 mein Abitur gemacht.

War trotzdem ein spannendes Erlebnis, seinerzeit.