Micky-Maus-Anekdoten

Heute zwei kleine Anekdoten mit Micky Maus (also über die Zeitschrift), von der ich als Kind und Jugendlicher ein großer Fan war.

Die Geschichten fielen mir vorher ein, als ich mit Jana an entsprechenden Schauplätzen vorbei gefahren bin. Und jetzt geht’s los.

Anekdote 1 – Der Flohmarkt

Ich hatte früher, so mit 10-12 Jahren, relativ viele Micky-Maus-Hefte.

Zu der Zeit kam gerade der Commodore C-64 groß in Mode. Mein Freund Dean Martin (ja, der hieß wirklich so), hatte natürlich schon einen. Ich wollte unbedingt auch einen.

Mama konnte und wollte sich das damals nicht leisten, das Ding hat einige 100 DM gekostet. Also musste eine Idee her.

Die Idee kam dann in Form eines Flohmarkts auf dem Aktivspielplatz in Ursenwang, einer Nachbargemeinde, daher.

Mein Freund Dean und ich sammelten einige Sachen zusammen, unter anderem auch schweren Herzens meine sämtlichen Micky-Maus-Hefte, und machten uns auf dem Weg zum Flohmarkt.

Wir bauten unseren Stand auf und bereits ganz kurz nach Eröffnung zog ich das große Los: Ein einzelner Kunde kaufte mir sämtliche Micky-Maus-Hefte auf einmal ab!

Es war in meinen Augen ein sehr guter Preis, mit dem ich die Letzte Hürde zum C-64 nehmen konnte.

Schweren Herzens trennte ich mich also von den Magazinen, und wir verkauften den Vormittag hinweg noch ein paar andere Kleinigkeiten die alle aber nicht mehr so viel brachten wie die Micky-Mäuse.

Als wir zusammenpackten und irgendwann dann gingen hat mich fast der Schlag getroffen:

Der Kunde, der meine sämtlichen Hefte gekauft hatte war immer noch auf dem Flohmarkt. Und was machte er? Er verweilte quasi direkt am Eingang/Ausgang, also in bester Lage, und verkaufte meine Micky-Maus-Hefte zu einem höheren Preis weiter.

Der absolute Hammer! Ich war geschockt, dass ich scheinbar doch zu wenig von ihm verlangt hatte.

Meinen C-64 hatte ich zwar finanziert, trotzdem blieb ein irritiertes Gefühl zurück, dass ich irgendwie verarscht worden bin.

Anekdote  2 – Der Urlaub

(Diese Geschichte spielt zeitlich vor Anekdote 1)

Mit meiner Mama und einer befreundeten Familie (Frau mit Tochter) fuhren Anfang der 1980er-Jahre, ich war ggf. so 10 Jahre, ein Wochenende lang ins Allgäu auf einen Bauernhof.

Wir wollten dort im kommenden Sommer „Urlaub auf dem Bauernhof“ machen, also so eine Woche im Allgäu verbringen, mit Stall und Kühen und so.

Das eine Wochenende war so zur Probe, um zu schauen ob uns die Gegen und die Gastfamilie dort zusagen.

Wir haben uns also in ein Auto gesetzt, Uwe hatte natürlich seine Micky-Maus-Hefte dabei; war eine lange Fahrt und iPhone/iPad waren noch nicht erfunden.

Als wir dann ankamen haben wir uns recht schnell mit den Kindern der Gastfamilie angefreundet und sind Spielen gegangen, während die Erwachsenen zusammen mit der Gastfamilie im Wohnzimmer saßen und sich unterhielten.

Also wir so spielten äußerte sich die Tochter der Gastfamilie sehr positiv über meine Micky-Maus-Hefte, die ich natürlich ebenfalls aus dem Auto mitgebracht hatte.

„Ha, der leihe ich einfach ein paar davon aus“ dachte ich mir, „Wir sind ja in ein paar Wochen zum richtigen Urlaub wieder dort, dann kann sie mir die Hefte wieder zurückgeben“.

Also habe ich ihr einige meiner Hefte (so 10-20 Stück) ausgeliehen.

Kurze Zeit später sind wir dann aufgebrochen, es kam mir irgendwie hektisch vor.

Ich habe mich von allen verabschiedet und freute mich schon, dass wir bald wieder zu diesen netten Leuten in die schöne Umgebung fahren würden und ich dann auch meine Micky-Maus-Hefte zurück bekommen würde.

Während der Heimfahrt war die Stimmung irgendwie seltsam.

Zu hause angekommen, habe ich dann mit der Mama gesprochen und sie gefragt, warum sie so komisch drauf war. Sie war völlig verärgert und hat mir gesagt „Der Kerl ist ein Busengrabscher, ekelhaft, da fahren wir auf keine Fall mehr hin!“.

Ich war geschockt!

Weniger ob das „Busengrabschers“, das konnte ich nur erahnen, was sie gemeint hat (damals gab’s ja auch noch kein Internet und 4fuckr.com z.B.), sondern vielmehr weil ich nur meine heißgeliebten Micky-Maus-Magazine nie nie nie mehr zurückbekommen würde.

Eine Katastrophe!

Ich habe dann zwar immer mal wieder versucht die Mama zu motivieren, doch hinzufahren oder dass wir die Hefte noch per Post anfordern könnten, leider waren Mamas Prioritäten deutlich anders gelagert als meine.

So musste ich also die Hefte für immer abschreiben…

Epilog

Ihr seht, Micky Maus hat mir eine schöne Kindheit beschert, aber auch ein bisschen Leid verursacht.

Irgendwann bin ich dann auf MAD und Bravo umgestiegen, man entwickelt sich ja weiter 😉

2 Gedanken zu „Micky-Maus-Anekdoten

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