Auto abschleppen

Noch eine Geschichte um mein Auto, wiederum ca. 1994-1995.

Mein roter Golf II lief nicht mehr und musste zur Autowerkstatt von Manfred Kopaczynski nach Schlat gebracht werden.

Zum Glück war die Manuela mit Ihrem Autole in der Nähe und konnte mein Auto abschleppen. Zum Pech war das die erste Abschlepp-Aktion von Manuela, was ich aber am Anfang nicht wusste.

Ich habe also mit einem Abschleppseil meinen Golf an ihren Golf festgebunden, mich hinten in meinen Golf gesetzt, Sie sich vorne. Autobatterie ging bei mir nicht mehr, also war nicht mal ein Warnblinklicht möglich.

Wir fuhren also los. Ich kannte das bis dato so, dass der Vordermann ca. 30-50 km/h fährt, auch auf Landstraßen, damit nix passiert; wir waren ja aneinander gebunden und da mein Motor aus war, ging auch der Bremskraftverstärker (oder wie das heißt) und die Servolenkung nicht.

Manuela aber muss sich gedacht haben: „Schauen wir, dass wir die Strecke möglichst zügig hinter uns bringen, dann kann wenig passieren“.

Dies hatte zur Folge, dass Sie mit 90-95 km/h über die Landstraße bretterte, mich und mein Auto im Schlepptau. Ich hatte Angst. Große Angst! Mobiltelefone gab’s damals noch nicht (ja, liebe Kinder!), Lichthupe konnte ich mangels Batterie nicht machen, normal hupen auch nicht.

Ich schrie also und winkte und fuchtelte herum, ich bremste sogar, in der Hoffnung, dass Sie mich erkennen würde und langsamer fahren.

Leider leider, tat sie nichts dergleichen. Ich musste also die ganze Fahrt durchhalten und hoffen dass wir heil ankommen, was wir dann auch taten. Zum Glück waren es nur knappe 10 Kilometer, von Gammelshausen nach Schlat.

Dort angekommen war ich dann relativ aufgebracht und versuchte die Gründe zu erforschen, ob der hohen Geschwindigkeit. Leider gab’s keine Gründe, es war einfach so, dass Manuela dachte es sei OK, die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit auch mit Abschleppauto hinten dran möglichst einzuhalten.

Leider war ich damals tendenziell cholerisch veranlagt, was mir heute leid tut, dem armen Mädl gegenüber. Zum Abreagieren bin ich dann auf dem Rückweg anstatt mit ihr mitzufahren lieber zu Fuß nach Hause gelaufen.

Seit dem habe ich mich nie mehr abschleppen lassen. Ob Manuela nochmals jemanden abgeschleppt hat, ob meine Geschichte aus dem Gedächtnisprotokoll falsch wiedergegeben wurde und noch vieles mehr weiß die Gute sicher hier unten in den Kommentaren zu berichten. Ich freue mich!

6 Gedanken zu „Auto abschleppen

  1. Martin sagt:

    Hi,

    Mir ist ähnliches in der Ausbildung passiert. Unser vollkommen überalteter R4 wollte nicht mehr so richtig und so musste ich ihn auf einem Autobahn Parkplatz abstellen. Danach sprang er auch nicht mehr an. Kurzerhand in die Raststätte gegangen und den Meister angerufen, der kam dann mit seinem Opel Rekord mit etwas über hundert PS (das war damals noch sehr viel) und wollte uns kurz bis zur Werkstatt schleppen. Über die Autobahn, ca. 20 Kilometer. Nach ein paar Minuten ruhigem schleppen hat er tatsächlich vergessen das er jemanden hinten dran hängen hatte (das war so ein Gedanken verlorener Typ) und gab Gas. Zuerst dachte ich das er nur einen LKW überholen wollte, bei hundert habe ich dann aber doch versucht zu bremsen, nutzte gar nichts, Spitze der ganzen Fuhre war etwas 130. Als wir heile an der Ausfahrt angekommen waren und halten mussten bin ich sofort raus, habe seine Fahrertür aufgerissen (in dem Moment viel ihm wohl wieder ein wo ich her komme, zumindest entgleisten ihm auch die Gesichtszüge) und ihn ordentlich zur Sau gemacht. Bei der Menge Adrenalin die ich in der Blutbahn hatte war es ein Wunder das ich (170, damals etwas über 50 Kilo) den hundert Kilo zwei Meter Menschen nicht noch aus dem Wagen gezerrt und verprügelt habe 😉

    Gruß Martin

  2. Manuela sagt:

    He, He sooooo schnell wars nicht wirklich… Und ja, wir mussten ja auch mal ankommen! Angsthase! Und nein, ich hab nie mehr jemanden abgeschleppt. Das Geschrei hör ich immernoch…

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