Warum ich nicht (mehr) Ski fahre

Früher, ja früher, bis vielleicht so im Alter von 20, bin ich öfter mal Ski gefahren. Seitdem habe ich das glaube ich noch 1 mal gemacht und die letzten 10 Jahre sicher gar nicht mehr.

Da die Mama Tirolerin ist, ist sie schon immer Ski gefahren, schaut immer das ganze Doping-auf-Kufen im Fernsehen an und deshalb musste selbstverständlich der Bubb auch Ski fahren.

Darum waren wir öfter mal im Skiurlaub und ich durfte dann jeweils bei örtlichen Skischulen in Skikursen von frustrierten Mitzwanziger-Studenten die sich ein paar Markerl dazu verdienen wollten erlernen, was „Bergski“ und „Talski“ so bedeutet.

Schon das hat mir immer leidlich gefallen. Auch der eigentlich tolle Skiurlaub mit meinem damaligen Freund Dean Martin hat Spaß gemacht, aber nie so richtig.

Ich kam zwar immer irgendwie halbwegs gut die Piste runter, aber so richtig ist „der Funke“ (respektive die Schneeflocke) nie auf mich übergesprungen. Trotz dem es viele Freunde und Bekannte gab, die innig und heiß ihrer Liebe zum Skifahren frönten und z.B. auch Skitrainer-Kurse absolvierten.

Damals gab es noch keine Carving-Ski, nur vereinzelt Snowboards, keine Helme und auch noch keinen Althaus. Ggf. hätte ich mich seinerzeit anders entschieden wäre so was schon vorhanden gewesen.

Hauptsächlich stört mich am Skifahren:

  • Teuer. Anfahrt, Übernachtung, Liftkarte, Essen. Damals hat z.B. eine Liftkarte pro Tag schon 500.000 DM gekostet (ggf. auch nur 50 DM, aber es war auf jeden Fall viel). Und das Essen auf dem Berg in den Stationen war noch teurer.
  • Kalt und nass. Ich bin ja eigentlich hart im Nehmen und gehe auch bei -5 °C oder bei strömendem Regen noch sehr gerne raus zum Laufen, auch in kurzen Hosen. Aber den ganzen Tag in kalten Skischuhen und seltsamen Ski-Overalls – das ist nicht meine Welt.
  • Gefährlich. Als latenter Hypochonder war mir stets mulmig zumute wenn ach so coole (oder rücksichtslose) Leute dicht an mir vorbei schossen, das musste irgendwann mal schief gehen; glücklicherweise bin ich zuvor ausgestiegen aus dem Sport. Es gab ja auch keine Helme damals, wie bereits erwähnt. Noch gefährlicher.
  • Lift fahren. Egal ob Sessellift oder Schlepplift oder Gondel; als vorausplanender Mensch war mir bei dem Gedanken was alles beim Ein- und Aussteigen oder während der Fahrt passieren kann (nicht schnell genug rein, herausfallen während der Fahrt, zu spät/langsam aussteigen) immer mulmig zumute. Richtig entspannen und mich freuen konnte ich dabei nie.
  • Torschlusspanik. Ich kann mich heute noch positiv erstaunt über meine Skifahrkollegen wundern. Mit der letzten Bahn sind sie nochmals den Berg hochgefahren um noch bis zum Ende des Tages alles auszunutzen. Während ich mich so was nie getraut hätte; was wäre wenn ich mich verfahren hätte und nicht mehr mit dem Lift zurück könnte; das hätte ich nie gemacht! Dementsprechend war die Entspannung die so was ja eigentlich bringen sollte weg.

Außerdem finde ich (zumindest wie ich den Sport betrieben habe) Skifahren ziemlich unsportlich – Mit einem Lift den Berg hochschieben lassen, dann runterrutschen. Wo soll das die Sportlichkeit sein? Mit ein paar Turnschuhen 2 Stunden lang die Lunge aus dem Leib rennen, das ist Sport!

Seitdem ich nicht mehr Ski fahre und stattdessen zum Laufen oder Klettern gehe, bin ich deutlich glücklicher geworden.

Mein Motto also: „Nicht Skifahren steigert die Lebensfreude“ 🙂

5 Gedanken zu „Warum ich nicht (mehr) Ski fahre

  1. Hm. Viel Wahres, um das ich mir nie weitergehend Gedanken gemacht habe. Und nachdem es die Tage wieder aus dem Bekanntenkreis erwischt hat (OP in acht Wochen) zieht es mich momentan auch nicht wirklich auf die Piste.

  2. BugHunter85 sagt:

    Hab im wesentlichen aus ähnlichen Argumenten aufgehört.
    Bei mir kommt noch der hohe Schaden den man der Landschaft bzw. Umwelt antut. Wenn man sich die Pisten im Sommer mal anschaut zerreist es einem das Herz.

  3. Die Strecke Haustür-Lift ist in der Tat unter 40min zu schaffen, aber mich packt es wirklich selten. Skifahren gibt mir schon einen Kick. Da ich mich aber relativ angstfrei den Berg runterstürze und bisher alles gut gegangen ist will ich es nicht übertreiben. Letztes Jahr war ich vielleicht 3-4 mal oben. Und da auch nur im Einheimischen-Nah-Skigebiet http://www.boedele.info

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