Feinstaub durch Holzöfen

Das hat bei uns in den letzten Jahren im Wohngebiet auch stark zugenommen: Geruchsbelästigung durch „Komfortöfen“, die mit Holz oder Pellets betrieben werden.

Tatsächlich ist das wohl die mit Abstand schmutzigste Art, Wärme zu produzieren, noch weit hinter Kohle, Öl und Gas. Trotzdem wird es als „nachhaltig“ und „umweltfreundlich“ geframt. Da gibt es wohl ein massive Lobby. Nachfolgend deshalb einige Ressourcen zum Thema:

Als ich vor einem Jahr bei der Stadtverwaltung zu der Geruchsbelästigung angefragt hatte, wurde ich jeweils weiter delegiert: Von der Stadtverwaltung zum Landkreis, vom Landkreis zum Bezirksschornsteinfeger. Jede Ebene hat sich als nicht zuständig gesehen, und der Schornsteinfeger meinte, es sei alles in Ordnung.

Ich habe erst spät kapiert, dass der Schornsteinfeger parteiisch ist, er will natürlich, dass es viele Öfen gibt, so dass er viele Aufträge bekommt. Im Prinzip also Inkompetenz auf jeder Ebene der Zuständigen.

Seit Anfang Oktober 2022 habe ich einen eigenen Feinstaubsensor bei mir im Freien montiert, der öffentlich z. B. hier abrufbar ist:

Weitere Ressourcen

Weitere Berichterstattungen und Publikationen, kuratiert von Prof. Dr.-Ing. Achim Dittler

Und noch mehr zum Thema von Achim Dittler:

Vielen Dank an Achim Dittler für diese tolle Sammlung.

Klimakatastrophe

Nachfolgendes Video, von Mark Benecke vom Juli 2022, ist für mich das zurzeit wichtigste Video zum Thema „Klimawandel“/“Klimakrise“.

„Time is Up!“ – Mark Benecke im EU-Parlament

Gleichzeitig leider auch eines der am meisten deprimierenden Videos. Trotzdem sehr wichtig, bitte unbedingt anschauen!

Nachfolgend weitere, neuere Videos von Mark Benecke.

Die neuesten Messungen: Umwelt & Klima (April 2023) 🍃

Hitze-, Umwelt- und Klima-Update Mai 2023 🍃

„Time is up!“ – Mark Beneckes Vortrag an der TU Dortmund – 23. Mai 2023

Umwelt-Update für Juli/August 2023 🏜️ von Mark Benecke aus dem Labor

Time is up: Messungen Stand Herbst 2023

Mini-Umwelt-Update beim BUND Sachsen (Sept. 2023) 🌳 Wälder & Co.

Time is up: Update für Winter 2023

‚Time is up‘: Geld, Wetter & Hitze (Update März 2024) 🔬

Das ist kein schönes Wetter 🏜️ Umwelt-Messungen, 6. April 2024

Hündin Jara, 2008-2022

Jara Keim, 2008-2022

„How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard.“

Winnie the Pooh (AA Milne)

Im Alter von rund 14 Jahren ist heute, 05.01.2022, ca. 15:50 Uhr unsere Hündin Jara gestorben.

Bis vor 3 Wochen war sie noch recht munter, dann gingen die roten Blutkörperchen massiv zurück, was wohl auf einen Tumor in der Milz hindeutete. Sie war die letzten Tage zusehends apathischer und ruhiger geworden, so dass meine Tierärztin und Ehefrau Jana schweren Herzens vorgeschlagen hat, sie einzuschläfern.

Ich glaube, das war genau die richtige Entscheidung.

Jara hatte ein geiles Leben, hatte keine ernsthaften Erkrankungen, war immer ein Quell der Freude für alle, die mit ihr zu tun hatten. Und hat jetzt mit 14 Jahren für eine Hündin ihrer Größe, auch schon ein hohes Alter erreicht.

Jara Keim, 2011

Hier gibt es noch mehr Bilder zu Jara.

Wir sind sehr traurig und gleichzeitig sehr dankbar für die tollen 14 Jahre mit ihr.

Ich hatte Jara 2008 aus dem Tierheim Ludwigsburg geholt, sie war ein Straßenhund aus Rumänien.

Jara war meine erste Hündin/Hund. Meine ursprüngliche Motivation war, dass ich nicht den ganzen Tag am Rechner im Büro fest klebe, sondern gezwungen bin, mehr raus zu gehen. Und weil ich schon lange einen Hund haben wollte. Jara war deshalb auch immer mit mir mit im Büro und hatte sogar eine eigene Webcam. Alle haben Jahre und ihre fröhliche Art geliebt. Die Kunden, die zu uns kamen, und auch die anderen Büro-Mieter in unserem Bürogebäude im Stauferpark Göppingen.

In den folgenden Jahren habe ich viel über Hunde lernen dürfen, meine heutige Ehefrau Jana dank Jara kennen gelernt, und insgesamt sehr viel Positives, Spannendes und Aufregendes erlebt. Danke!

Mach’s gut, Süße ♥

(Dieser Artikel in Englisch)

Ergänzung 14.01.2022

Danke an Pierre für die liebevolle Betreuung bei der Einäscherung von Jara.

Mordstreifen

Schon gewusst? „Mordstreifen“ ist das belgische Wort des Jahres 2018. Gemeint ist, was in Deutschland verharmlosend „Schutzstreifen“ heißt: eine aufgemalte Radspur auf viel befahrenen Autostraßen, wo nur ein separierter Radweg Schutz böte.

(Dieser Artikel ist auch via mordstreifen.de erreichbar)

Das schreibt ein Twitter-Nutzer:

Er verweist dabei auf den Artikel „Moordstrookje“ einer belgischen Tageszeitung.

Das beschreibt aus meiner Sicht die Situation auch in Deutschland relativ gut. Fahrrad ist „irgendwie wichtig“, aber niemals wichtiger als Automobilverkehr. Leider.

Während „Mordstreifen“ ggf. ein sehr polemischer Begriff ist, um die nötige Aufmerksamkeit zu erzeugen, empfinde ich im Gegenzug den Begriff „Schutzstreifen“ als zynischen Euphemismus.

Oder wie es in diesem zynischen Tweet so treffend zusammen gefasst wird:

Deutsche Politik: „Lasst und Radfahrer töten. Es soll aussehen wie ein Unfall!“
Deutsche Planer: „Halt mein Bier“

Wie geht’s besser?

Mit geschützten Radfahrstreifen (PEV, „Protected Bike Lanes„). Das sind physisch vom Autoverkehr getrennte Radwege.

Hier ist ein PDF-Dokument aus den Niederlanden, wie ordentlicher Fahrradverkehr auf der Straße gestaltet werden sollte.

Hier ist der Wikipedia-Artikel „Protected intersection„, wie in den Niederlanden (und einigen wenigen anderen Städten) Kreisverkehre gebaut werden, um Autofahrer nur minimal zu gängeln und gleichzeitig Fußgänger und Fahrradfahrer besser zu schützen.

Es gibt sogar am Ende das Artikels einen Link auf ein GitHub-Repository mit technischen Dokumenten zum korrekten Design von solchen Kreuzungen.

Und einen Link zu einer eigenen Design-Website zum Thema Protected crossing. Da können sich Städteplaner dann live und direkt Informationen besorgen.

Copenhagenize

Unter Copenhagenize.eu gibt es Ressourcen rund um das Verbessern von Städten für den Fahrrad-Verkehr. Sie haben auch ein Blog und ein Twitter-Konto.

Beispielsweise stammt nachfolgendes Bild aus dem gleichnamigen Buch „Copenhagenize: The Definitive Guide to Global Bicycle Urbanism„. Seit Dezember 2020 gibt es das Buch auch auf Deutsch.

In diesem Zusammenhang ist auch das Zitat vom Bürgermeister von Kopenhagen sehr treffend:

Buch „Autokorrektur“

Das Anfang Februar 2022 erschienene Buch beschreibt ganzheitliche Ansätze, wie moderne Verkehrspolitik und Theorie und Praxis aussehen sollte, um alle Verkehrsteilnehmer gleich priorisiert zu behandeln. Also primär auch Radfahrer und Fußgänger.

Klappentext zum Buch:

Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.

Hier gibt es das Buch bei Amazon.

Greenpeace-Expertise als PDF

Es gibt von Greenpeace dieses PDF mit tollen Beispielen und Analysen.

Daraus ist auch dieses Bild gemacht worden. Sehr interessant:

Zukunft

Ich wünsche mir sehr, dass wir in Deutschland im allgemeinen und meinen Heimatstädten Göppingen und Eislingen im konkreten hier wirklich mal etwas bewegen, zum Schutz und Erhöhung der Lebensqualität von allen.

Und zwar klotzen, nicht nur kleckern.

Zum Abschluss noch ein schönes Zitat aus dem Spiegel:

(Auf das Thema bin ich über den Freakshow-Podcast FS230 (ab Minute 18:56) aufmerksam geworden)

Weitere Ressourcen

Aufgemalte Radstreifen sorgen für weniger Abstand

Dieser Artikel hier dokumentiert, dass die mittels Farbe auf die Fahrbahn gepinselte „Radinfrastruktur“ dafür sorgt, dass man 40 cm dichter überholt wird.

Ein ähnlicher Artikel dazu vom NDR namens „Wie sicher sind Radfahrstreifen wirklich?“.

Coronavirus macht’s möglich

Viele Städte erkennen, dass Radfahrern kurzfristig mehr Raum gegeben werden muss, und handeln schnell, so z. B. auch Berlin.

Hessen fördert aufgemalte Fahrradstreifen nicht mehr

Das Land Hessen sagt: „Schutzstreifen, die bestimmungsgemäß auch vom Kfz-Verkehr mit genutzt werden können, sind nicht förderfähig.“

Twitter-Quelle, Land-Hessen-Primärquelle, Sep. 2020

Kreuzungsdesign Deluxe

Artikel über gutes Design von Kreuzungen, um Radfahrer nicht durch Autos zu gefährden:

Niederländische Planungsbüros

Auch in Deutschland gibt es gute Beispiele für vernünftige Infrastrukturplanung. Idealerweise wird die Planung dann auch in Deutschland von einem niederländischen Planungsbüro durchgeführt:

Wenn Niederländer deutsche Straßen planen

Beispiel aus Osnabrück

Beispielhafte Planungsbüros für Städte- und Verkehrsplanung, primär mit Bezug zu den Niederlanden:

Einige davon sind auch auf Twitter unterwegs:

Streetmix

Auf streetmix.net kann sich jeder selbst tolle Straßen zusammen konfigurieren, und dann z. B. seiner Stadt/Gemeinde zusenden, um Verbesserungsvorschläge zu machen.

Fahrradstraßen

Fahrradstraßen sind weit mehr als ein Schild aufstellen oder Farbe auf die Straße malen.

Zitat aus „Fahrradstraßen“ des Bundesverkehrsministeriums:

„…Fahrradstraßen sind ein wichtiges Element im Baukasten der Radverkehrsplanung. Sie können den Radverkehr bündeln, beschleunigen und komfortabel machen – und das alles bei einer sehr hohen Verkehrssicherheit. Dabei reicht es bei weitem nicht aus, lediglich das Fahrradstraßen-Schild VZ 244.1 aufzustellen. Diese „Infrastruktur-Maßnahme“ ist zwar sehr kostengünstig, erzielt in der Praxis allerdings meist keinen Mehrwert für die Sicherheit und Ordnung des Radverkehrs sowie für die Radverkehrsförderung….“

Wobei mir das obige Portal insgesamt als recht konservativ und vorsichtig daher kommt. Wenig von progressivem Aufbruch à la Niederlande oder Dänemark zu sehen.

Urban Mobility Courses

Auf urbanmobilitycourses.eu befindet sich eine von der EU geförderte Sammlung von Ressourcen, Kursen und Anleitungen, wie man menschenfreundliche, fahrradfreundliche Städte plant.

ZDF-Magazin-Royale-Sendung über die Auto-Dominanz

Siehe auch Originalsendung

Meldung von Falschparkern

Es gibt Kommunen und Polizei, die das Melden von Falschparkern (z. B. via weg.li) mit dem Vorwand von „Datenschutz“ ablehnen und teilweise sogar den Melder selbst bei einer Datenschutzbehörde anzeigen.

Dieser Tweet hier vom Bundesdatenschutzbeauftragten dazu sagt, dass das eine unzulässige Schutzbehauptung ist:

Weitere Antworten von Peter Schaar zur selben Thematik, weiter unten im Thread, u. a.:

Außerdem interessant, dieser Tweet:

…Muss für berechtigtes Interesse keine persönliche Betroffenheit vorliegen…

Und die Stadt Mannheim z. B. schreibt, dass es „…keine Einschränkungen für bestimmte Kommunikationswege…“ gibt. Vorbildlich. Die Deutsche Umwelthilfe klagt jetzt auch exemplarisch gegen eine Kommune, die sich mit „Datenschutz“ herausreden will.

Am 20.07.2022 hat die Deutsche Umwelthilfe eine Pressemitteilung veröffentlicht, dass die Datenschutzbehörde Bayern jetzt wohl das Verfahren gegen einen Melder von Falschparkern nicht weiter verfolgt:

Seit Ende Dezember 2022 liegt das schriftliche Urteil samt Begründung vor, dass dem Kläger vollumfänglich Recht gibt. Die Meldung von Falschparkern ist also auch Datenschutzrechtlich möglich. Darin heißt es u. a. auch:

Eine persönliche Betroffenheit des Anzeigenerstatters ist für das Vorliegen eines berechtigten Interesses nicht erforderlich.

Es reicht also aus, möglichst alle anderen Elemente auf dem Foto zu schwärzen (andere Kennzeichen, Personen), und dann kann das auch entsprechend gemeldet werden.

Anwalt Matthias Lachenmann hat das in seinem Blog auch entsprechend dokumentiert.

Buch „Design manual for bicycle traffic“

Hier gibt es ein Buch aus den Niederlanden, das wohl so etwas wie die Bibel für sichere Fahrradinfrastruktur für Verkehrsplaner.

Die Website hat auch noch weitere Bücher zum Kaufen und auch zum (teils kostenlosen) Download zum Thema Fahrradinfrastruktur.

ADFC-Broschüre „InnoRADQuick“

Diese PDF-Broschüre beschreibt unter dem Motto „Schnell, innovativ und gut fürs Klima: So gelingt der fahrradfreundliche Umbau„, wie Kommunen schnell und günstig mehr Fahrradverkehr in ihren Orten ermöglichen können. Hier der zugehörige ADFC-Blogbeitrag zur Broschüre.

Broschüre „Einladende Radverkehrsnetze“ vom Bundesverkehrsministerium

Mitte August 2020 veröffentlicht:

Hier geht’s direkt zur Broschüre, und hier geht’s zum begleitenden Artikel.

Passender Tweet dazu:

Elternhaus verkauft

Heute ist einer der schwereren Tage in meinem Leben gewesen.

Wir haben mein Elternhaus in Gammelshausen verkauft.

Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, in dem ich mit Anfang 20 in die darüber liegende Einliegerwohnung gezogen bin, mit dem ich so viele schöne Erinnerungen an meinen verstorbenen Vater und meine quicklebendige Mama assoziiere.

Das Haus, in dem ich meine Freunde getroffen habe, meine erste Liebschaft mit genommen hatte, in dem ich viel gebastelt und gearbeitet hatte, meine Schulzeit über gelernt und auch mal geflucht habe. Dort, wo ich mit meinem C-64 unendlich lange und tiefen Spaß hatte.

Und an das ich noch immer tausend Gedanken und Erinnerungen habe.

Trotzdem war es eine gute Entscheidung!

Meine Mama ist jetzt Anfang 70, das Haus war viel zu groß, leer und weit weg „vom Schuss“. Es bedarf immer wieder mal Pflege und Investitionen. Kurz: die Nachteile haben deutlich überwiegt.

Wir haben meiner Mama eine Wohnung in Eislingen gekauft, direkt in Gehweite zu meinem eigenen Zuhause. So ist sie immer in der Nähe bei ihren Enkeln, ihrer Schwiegertochter und ihrem Sohn. Wir können uns gegenseitig unterstützen; wie sie, wenn sie mal was braucht; und sie uns, z.B. um die Kinder zu beaufsichtigen oder zum Rasen Mähen.

Rein rational ist also alles in Butter.

Emotional tue ich mich aktuell noch schwer. Diese ganzen Erinnerungen. Ein Ort, den ich 44 Jahre lang jederzeit zugänglich hatte, ist jetzt nicht mehr verfügbar. Doch es handelt sich ja nur um etwas Materielles; die ganzen Gedanken sind in unseren Köpfen und Erzählungen, Fotos und Gesprächen. Nicht in einem Wohngebäude.

Zum Glück haben wir sehr nette und liebevolle Käufer gefunden, die das Haus gut gebrauchen können. Das macht den Abschied irgend wie leichter. Auch für meine Mama, die zusammen mit meinem Vater, das Haus mit ihren eigenen Händen gebaut hat.

Bestimmt träume ich zukünftig noch häufiger von der Vergangenheit als ich es eh schon mache.

Ich bin gespannt, was die Zukunft bring, ich freue mich, dass wir jetzt alle so in der Nähe zusammen wohnen!

Und um es mit den Worten meiner lieben Mama Hildegard zu sagen:

Ich sehe es positiv und denke vorwärts, jeder Abschied ist ein Neuanfang.

Mach’s gut, Gammelshausen, es war sehr oft sehr schön mit Dir!

Ärztliche (Nicht-)Versorgung in Bayern dank 116117

Wow, das möchte ich schon mal dokumentieren, und sei es nur für mich als Erinnerung. Daran, wie Sein und Schein in einer neoliberalen, profitmaximierten Gesellschaft auseinander klaffen.

Wir waren im Urlaub, im Feriendorf Reichenbach bei Nesselwang im Allgäu.

Am Dienstagvormittag ca. 11 Uhr, 6. Juni 2017, also einem normalen Werktag zu normalen Arbeitszeiten, habe ich festgestellt, dass meiner dreijährigen Tochter Ina irgendwas in der Hornhaut im Auge gesteckt hat. Vermutlich ein Hornhautfremdkörper.

Also via Google den nächstliegenden Arzt gesucht. Dort angerufen, Bandansage dass im Urlaub ist, und dass ich mich an die bundesweite Nummer 116 117 wenden soll. Das ist der so genannte “ ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen“.

Dort habe ich dann angerufen, kommt erst mal Band, dass ich außerhalb der normalen Zeiten anrufe. Ich könne aber die „1“ für Bayern drücken.

Also habe ich die „1“ gedrückt und bin irgendwann bei einer Person raus gekommen.

Dort habe ich dann mein Anliegen geschildert, sie sagte mir wiederum, dass ich außerhalb der Zeiten anrufe. Mir zu Liebe hat sie dann ein paar Ärzte für mich rausgesucht. Auch den, den ich schon angerufen hatte. Auf meinen Einwand sagte sie dann, sie wisse nicht, ob die Ärzte auch tatsächlich Dienst haben.

Dann habe angefangen, die Liste abzutelefonieren.

Position 1 war ja schon im Vorfeld durch Urlaub weggefallen.

Position 2 habe ich angerufen, meinen Fall und die Dringlichkeit geschildert. „Wir sind voll“ kam die Antwort. Ich habe gesagt, ich zahle gerne auch privat, Hauptsache Ina wird geholfen. Das sei ihr egal, es ginge einfach nicht. „Bitte helfen Sie meiner Tochter“. Nein, sorry, keine Chance. „Ich hoffe, meine Tochter erblindet nicht“ war meine Antwort. „Auf wiedersehen“ ihre.

Position 3 hat mir dann tatsächlich für 14 Uhr einen Termin gegeben („Aber mit entsprechend Wartezeit“). Das war im ca. 30 km entfernten Kempten.

Dort sind wir dann auch hin. Inzwischen hatte sich der Fremdkörper von selbst gelöst gehabt. Zur Sicherheit war mir ein Arztbesuch trotzdem wichtig. Nach ca. 2 Stunden Wartezeit sind wir dann dran gekommen. Die Ärztin hat sich alles angeschaut und laut eigener Aussage auch den Macken noch sehen können. Ina hat super still gehalten und fröhlich mitgemacht. Die Ärztin meinte es gäbe keine Folgeschäden, und hat mir noch ein paar Augentropfen mitgegeben (bloße Placebo-Tränenflüssigkeit-Ersatzflüssigkeit, aber immerhin).

Anschließend habe ich noch einen Schein in die Kaffeekasse gesteckt; Ina hat sich noch ein Geschenk bei den Arzthelferinnen aussuchen dürfen und ich habe ihr noch im Supermarkt Gummibärchen gekauft.

Dann sind wir wieder zurück ins Feriendorf Reichenbach gedüst.

Epilog

Ich bin entsetzt, wie schlecht es um die tatsächliche Hilfe im Notfall bestellt ist.

Ina war zum Glück nur ein leichter Fall, doch was hätte ich bei etwas wirklich Akutem machen sollen? Es hieß zwar immer wieder bei den Bandansagen, bei echten Notfällen solle ich die 112 anrufen, jedoch vermute ich, dass ich dort auch hingehalten/abgewimmelt worden wäre.

Vermutlich ist es im Gesundheitsbereich genau so wie z. B. auch bei der Polizei; alles wird immer mehr kaputt gespart, Personal abgebaut und statt dessen durch unwirksame aber günstige Dinge wie Kameraüberwachung oder eben so etwas wie 116 117 ersetzt.

Scheiß Neoliberalismus!

Ich würde gerne in einer Welt leben, in der alle wichtigen Dinge (Strom, Internet, ÖPNV/Verkehr, Gesundheit, usw.) in staatlicher Hand sind, und nicht profitorientiert betrieben werden. Das würde ich mir gerne auch ordentlich kosten lassen.

Gehirnerschütterung

In meinem Leben hatte ich, Jahrgang 1973, bisher drei Mal eine Gehirnerschütterung.

Und das bereits in sehr jungen Jahren, leider:

  1. Ca. 1977. Mit 3 oder 4 Jahren ca., als ich auf einer frisch geteerten Straße mit dem Fahrrad fuhr, leicht abschüssig, die noch mit Sand leicht abgedeckt war. Trotz bedenken meiner Mutter hat mich mein Papa drauf fahren lassen. Natürlich ohne Helm. Mitte/Ende der 1970er gab es so was noch nicht, zumindest war es unüblich. Das war wohl eine sehr heftige Gehirnerschütterung.
  2. Ca. 1980. In der Grundschule Dürnau bin mich auf dem Pausenhof mit der Mitschülerin Andrea F*eysmuth Kopf-an-Kopf zusammen gestoßen. Das war wohl eine eher leichte Gehirnerschütterung.
  3. Ca. 1987. In der Eishalle Göppingen beim „Skitag“ der Schule, wollte der Mitschüler Andreas F*nke von hinten knapp hinter mir bremsen und hat mich ohne Vorwarnung komplett frontal aufs Eis geschleudert. Das war eine sehr heftige Gehirnerschütterung. Leider ist er dafür nie belangt worden.

Ich bin mir unsicher, ob meine Migräne-Anfälle zwischen meinem ca. 16. und 26. Lebensjahr ursächlich damit zusammen hängen oder nicht. Nach der letzten Gehirnerschütterung glaube ich mich noch grob zu erinnern, dass seit diesem Ereignis meine Wahrnehmung, z.B. beim Lesen von Text irgendwie anders war, und auch dass ich seitdem sehr viel emotionaler auf vieles im Leben reagiere.

Aktuell mit rund 44 Jahren habe ich in letzter Zeit manchmal Aura-Migräne ohne Kopfschmerzen, ich vermute eher, weil ich temporär wenig geschlafen und viel Kaffee getrunken habe. Und ich hoffe, das sind keine Spätfolgen der drei Gehirnerschütterungen.

In der Süddeutschen Zeitung gibt es einen Artikel von 2013, der u.a. erwähnt:

So legt eine kalifornische Studie nahe, dass Gehirnverletzungen das Risiko für eine Demenz erhöhen.

Ich hoffe mal, das bleibt mir erspart.

Unser Hund Jasper ist gestorben

Ein sehr trauriger Tag für unsere Familie und besonders für meine liebe Jana.

Heute hat sie schweren Herzens ihren geliebten Jasper in hohem Alter von fast 14 Jahren einschläfern müssen.

Schon als ich Jana kennen lernen durfte, 2009, habe ich gleich die große Liebe und Verbundenheit zwischen ihr und dem Jasper gespürt. Jasper war und ist ein großartiger Hund mit Charakter, und er hatte viel Spaß im Leben gehabt. Sei es beim Hunderennen, beim Agility oder beim Kuscheln mit Jana (und manchmal auch mit mir) im Bett.

Jasper, wir vermissen Dich und denken an Dich!

Zeichenunterricht in der Grundschule

Mähdrescher auf Feld

Daran erinnere ich mich noch relativ gut:

Ich war in der Grundschule Dürnau-Gammelshausen, ich glaube so dritte oder vierte Klasse, und wir hatten „Kunstunterricht“ (oder wie der aktuelle Euphemismus auch immer sein mag für „Rotzaffen hantieren mit Farben und Papier“).

Die Aufgabe vom Lehrer Schulz an uns war, einen Mähdrescher im Herbst auf den Feldern zu zeichnen.

Alle hatten auf ihren A3-Blättern mit Wasserfarben riesige, fast Blatt-füllende Mähdrescher in feurigem Rot, umragt von Feldern in verschiedenen Gelb- und Brauntönen gemalt.

Und ich?

Mir war es lieber, einen winzig kleinen Mähdrescher, kaum größer als ein Daumennagel, aufs Papier zu bringen und dafür unendliche weite, herrlich satte Felder in den leuchtendsten Farben des Herbst zu malen.

Mann war ich stolz!

Ich wusste, dass ich keinen schönen Mähdrescher malen konnte, deshalb habe ich mich auf saftige Felder und Wiesen konzentriert.

Und was hat mein Lehrer gemacht?

Er hat mich kritisiert! 🙁

Weil ich eben nicht wie alle anderen große Mäh-Maschinen gemalt habe, sondern etwas, das mir gut gefiel und was mir Spaß gemacht hatte.

Das war vielleicht traurig für mich; nicht nur vor der ganzen Klasse vom „Pädagogen“ nieder gebuttert zu werden, sondern auch noch meine eigene Kreativität in Grund und Boden gerammt zu bekommen.

Ich war damals vielleicht 9 oder 10 Jahre, nach dem Tod meines Vaters war es mit meinem Selbstbewusstsein und dem Umgang mit meinem Leben und meiner Umwelt eh nicht zum Besten gestellt.

Und dann noch so was.

Ich hasse den Lehrer immer noch; wie kann man nur so mit Kindern umgehen.